Diabetes und Armut - Wo die Krankheit lebensgefährlich ist Feature Von Toni Neumann Fast 600 Millionen Menschen sind Diabetiker. Eine schleichende Pandemie - in Europa und den USA, zunehmend aber auch in arabischen Ländern, Südasien und vor allem in Afrika. Weniger als die Hälfte der Fälle wird diagnostiziert. Und der Zugang zu lebensrettendem Insulin ist oft schlecht und sehr teuer. In Südafrika sterben bereits mehr Menschen an einem Diabetes als an Aids, Tuberkulose und Malaria zusammen. Und in den USA verlangen Insulinproduzenten astronomische Preise.
Autonomie für Korsika? Lieder für die Freiheit Das alte Russland und Japan Imperium trifft Märchenland Das Kalenderblatt 4.12.1966 John Irving Bentley stirbt eines rätselhaften Feuertodes Von Fiona Rachel Fischer . Autonomie für Korsika? - Lieder für die Freiheit Autorin: Vanja Budde / Regie: Ron Schickler Weil ein in Frankreich inhaftierter korsischer Nationalist im Gefängnis getötet worden war, brannten 2022 wieder Barrikaden auf der viertgrößten Insel im Mittelmeer. Obwohl Korsika zwischen dem italienischen Festland und Sardinien liegt, gehört es zu Frankreich. Jahrhunderte der Fremdherrschaft gingen voraus. Nur 14 Jahre lang, von 1755 bis 1769, war Korsika eine unabhängige Republik. Doch gewehrt haben sich die Korsen immer. Bis heute fordern sie, wenn schon nicht Unabhängigkeit von Frankreich, so doch Autonomie: Das Recht, wichtige Belange selbst regeln zu können, statt Anweisungen aus Paris entgegen nehmen zu müssen. Basis des früher auch blutigen Kampfes um mehr Eigenständigkeit ist die eigene Identität: Die Korsen sehen sich als eigenständiges Volk, mit einer eigenen Sprache: Korsisch. Die 1981 gegründete Universität der Insel hat viel zur Rettung dieser sterbenden Sprache beigetragen. Auch Musik spielt eine Rolle im Freiheits-Kampf: die alten, auf Korsisch gesungenen Lieder. Die Gruppe "Alba" zum Beispiel hat sie wieder zum Leben erweckt. Das alte Russland und Japan - Imperium trifft Märchenland Autorin: Fiona Rachel Fischer / Regie: Frank Halbach Ein blühendes Märchenland voll mit Gold, Perlen und Edelsteinen. So wird das sagenumwobene Japan im Westen seit dem Mittelalter gesehen. Die Faszination ist groß, doch seit den 1630er Jahren hat der Inselstaat jeglichen Kontakt zur Außenwelt abgebrochen. Fremde Schiffe werden an der Küste abgewiesen, ausgereiste Japaner dürfen nie mehr in ihr Heimatland zurückkehren. Das möchten die russischen Zaren jedoch partout nicht akzeptieren. Denn mit der Expansion des Zarenreiches Richtung Osten kommt das geheimnisvolle Land im 18. Jahrhundert plötzlich in Reichweite und vor der Küste Kamtschatkas werden immer wieder schiffbrüchige Japaner aufgelesen, die von ihrem exotisch wirkenden Herkunftsland erzählen. Die Legende von unendlichen Reichtümern und der eigene imperialistische Ehrgeiz lassen Russland keine Ruhe. Immer wieder riskieren russische Gesandte ihr Leben dabei, in Kontakt mit den Inselbewohnern zu kommen und das Märchenland in Handelsverträge einzubinden. Doch die Japaner verteidigen eifersüchtig jede Information über ihr Reich und sind fest entschlossen, dem immer stärker werdenden Drängen von Westen zu widerstehen. Moderation: Thies Marsen Redaktion: Thomas Morawetz
Mit Anja Backhaus Feature: Klimanotstand - wie Amerikaner gegen die Erderwärmung kämpfen; Redezeit mit Anja Maria Wagemans, Lebensmitteltechnologin: Ist das schon Fleisch? Ein Gedicht: Überall von Joachim Ringelnatz zur vollen Stunde WDR aktuell
Die Erfindung des Rads Als die Welt ins Rollen kam Die Geschichte des Mikroskops Als die Welt vergrößert wurde Das Kalenderblatt 4.12.1966 John Irving Bentley stirbt eines rätselhaften Feuertodes Von Fiona Rachel Fischer . Die Erfindung des Rads - Als die Welt ins Rollen kam Autor: Geseko von Lüpke / Regie: Irene Schuck Als man in Alteuropa, Ägypten und Mesopotamien längst Städte baute, Hochöfen betrieb und schreiben konnte, wurden Lasten noch von Eseln, Kamelen und Menschen geschleppt oder über rollende Stämme und auf Schlitten durch Sand und Steppe gezogen. Das erste Mal tauchte das bewegliche Rund nach neueren Forschungen vor rund 6.000 Jahren als Töpferrad in Osteuropa und Indien auf. Schon wenig später fuhren wahrscheinlich in der Eurasischen Steppe - in einer hochmobilen Gesellschaft und einem geeigneten Gelände auf dem Gebiet der heutigen Ukraine - erstmals Wagen. Von hier aus verbreitete sich die Innovation schnell in alle Himmelsrichtungen: nach Mittel-Europa, Mesopotamien, Indien und China. Um 2000 v. Chr. begann die Ära der Streitwagen, mit denen sich weite Räume beherrschen ließen. Es war die Blütezeit der altorientalischen Großreiche. Die Verdrängung der Streitwagen durch hochmobile Reitereien konnte den Siegeszug des Rades nicht aufhalten: Transportwagen, Schöpfräder, Spinnräder und Zahnradgetriebe haben die Welt verändert und tun das bis heute. Die Geschichte des Mikroskops - Als die Welt vergrößert wurde Autorin: Inga Pflug / Regie: Rainer Schaller Ein Bakterium! Als ein Tuchhändler durch eine Linse blickt, tut sich eine Welt auf, die dem menschlichen Auge bis dato unerschlossen blieb. In der Renaissance erfinden clevere Tüftler ein Instrument, das dem Menschen eine neue Dimension offenbart: das Mikroskop. Schon mit einfachen Linsen vergrößert, offenbart die Natur erstaunliche Details, wirkt die Schöpfung noch göttlicher. Das "Lesen im Buch der Natur" wird - zumindest in gehobeneren Kreisen - zum Erlebnis. Selbst wenn das, was dort zu sehen ist, sich längst noch nicht erklären lässt. Erstsendung 4. Februar 2021 Moderation: Florian Kummert Redaktion: Thomas Morawetz
Politik und Soziales - Magazin Moderation: Carsten Burtke Förderschulen in Deutschland Von Christina Rubarth Radio Inklusive - Menschen mit Einschränkungen entwickeln ein Hörfunkfeature Von Mirjam Steger
"Isch hab Geistesblitz" Wie steht es um die deutsche Sprache? Von Dorothea Brummerloh (Wdh. v. 05.09.2022) Die Rechtschreibkompetenz der Deutschen hat in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gute und schlechte Phasen erlebt. Schon im Mittelalter haben sich Schulmeister beschwert, dass die Schüler nicht mehr wüssten, was korrektes Deutsch sei. Zu Zeiten der Weimarer Klassik etwa schrieben selbst gelehrte Geister nicht nach einheitlichen Regeln. Goethe soll gesagt haben, eine "konsequente Rechtschreibung" sei ihm "immer ziemlich gleichgültig" gewesen. Erst 1880, mit der Veröffentlichung des ersten Dudens, erhielt die bis dahin noch nicht genormte Schriftsprache ein festes Korsett. Grundschüler haben heute einen größeren Wortschatz, flexiblere Ausdrucksmöglichkeiten, während die Sicherheit der Rechtschreibung zurückgegangen ist, auch bei Abiturienten. Ein Bewerbungsschreiben mit zwei oder drei Fehlern ist heute nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Butike statt Boutique, Schikoree statt Chicorée - selbst der altehrwürdige Duden bietet alternative Schreibweisen an. Manch Zeitgenosse bekommt dabei Magenschmerzen und beschwört den Untergang des Abendlandes ob solchen Sprachverfalls. Andere wiederum sehen darin "Sprache im Werden". Wie sieht die Lage der deutschen Sprache wirklich aus?
Zugänglich für jeden, erreichen sogenannte Männlichkeitsinfluencer auf Plattformen wie Youtube und TikTok Millionen junger Männer. Sie propagieren dort männliche Dominanz sowie weibliche Unterwürfigkeit und verharmlosen oder glorifizieren Gewalt gegen Frauen. Incels, Männer, die unfreiwillig zölibatär leben, tauschen in Foren Amoklauf- und Vergewaltigungsfantasien aus. Sie richten ihren Hass gegen Frauen, die Gesellschaft und auch gegen sich selbst.